Gedichte

ES
Wenn ich an Es denke, wird alles schwarz und finster.
Es bestimmt mein Leben und lässt sich nicht verdrängen.
Oft versuche ich, Es zu vergessen, doch es nützt nichts.
Es ist nunmal geschehen
und die Vergangenheit kann man nicht verändern.
Immer zieht Es einen erneut runter.
Mein Leben ist dadurch schwer –
schwerer als es sein könnte.
Es verursacht Probleme, die man nicht ändern kann –
nicht allein.
Aber ich schweige, wenn es um Es geht.
Ich möchte, dass mir geholfen wird,
doch… ich schweige.
Warum auch immer!?
Erwachen –
mit dem Gedanken: heute wirst du es schaffen,
heute wird alles anders.
Maß halten. Kontrolle.
Doch bald schon dreht sich alles nur noch um eins.
Der Kampf tobt:
Sucht gegen Kontrolle.
Verloren!!!
Nur noch einmal,
ist eh schon egal!
Körperhass! Selbsthass!
Einschlafen –
mit dem Gefühl wieder versagt zu haben
es nie anders zu schaffen.
…Aber morgen!!
Teufelskreis!
Spieße, Dolche, Klingen,
in frühester Zeit in die Seele gerammt
Damals war es nur ein kurzer Schmerz,
bald spürte ich nichts mehr.
Doch die Speere stecken tief,
sind in mir verankert – wie die Stacheln eines Igels.
Der Boden beginnt jetzt zu wanken,
bin zu bewegt, zu unruhig, komme ins Trudeln.
Die Spieße bleiben starr, lassen keinen Wandel zu,
nageln mich ans Kreuz.
Es tut so schrecklich weh, so unendlich.
Winde mich wie ein Fisch am Haken.
Der Haken rammt sich in den Körper,
tiefer und tiefer bei jeder Bewegung.
Die Angelschnur ist fest wie Stahl,
dick wie Drahtseil.
Der Strom ist schnell wie Wildwasser,
Strudel ziehen mich unter Wasser
LUFT LUFT!
Zulassen, anders zu sein als Viele
und doch VIELE zu sein.
Zulassen, allein zu sein unter Vielen
und doch VIELE zu sein.
Zulassen, Angst zu haben vor Vielem
und doch VIELE zu sein.
Zulassen, Panik zu haben vor Vielem
und doch VIELE zu sein.
Zulassen, bedroht zu werden von Vielem
und doch VIELE zu sein.
Zulassen, aggressiver zu sein als Viele
und doch VIELE zu sein.
Zulassen, mehr Kind zu sein als Viele
und doch VIELE zu sein.
Zulassen VIELE zu sein –
VIELE machen viel Angst!
Das Leben erscheint mir wie ein Film, in dem ich keine Rolle besetze. So unwirklich!
Meine Augen scheinen zu schwach und zu wund, um das Leben zu sehen.
Meine Ohren scheinen zu taub und zerbrüllt, um es zu hören.
Meine Gedanken scheinen zu wirr und negativ, um zu denken.
Meine Gefühle scheinen zu aufgewühlt und verletzt, um sie darin zu zeigen.
Ich lebe in meiner dumpfen, dunklen Welt – allein
gefangen und doch sicher, da keiner an mich herankommt, der mich verletzen will.
Fühle mich dadurch wie eine lebendige Tote:
gefesselt, gequält, missbraucht, eingesperrt, gezwungen, erschlagen.
Und doch bin ich Teil des Lebens, das weiter geht.
Muss mich zwingen, Anteil daran zu nehmen, etwas zu schaffen.
Es kostet viel Kraft; dennoch ist es zu wenig.
Ich falle auf als jemand, der nichts leistet, der nicht mehr funktioniert, der nichts wert ist!
Enttäuscht von dem Leben und mir selbst ziehe ich mich wieder zurück.
Möchte das Ganze stoppen, meine Ruhe haben, endgültig beenden.
Doch meine Hoffnung, dass ich irgendwann leben kann, erhält mich –
in meiner schönen, stumpfen, dunklen Welt!
ALPTRÄUME
Eine neue Nacht wartet auf mich,
sie zerrt mich in die dunkle Welt,
fernab meiner Hoffnung.
Ist sie Antwort meiner Qualen?
Bilderrauch taucht den Raum in schwarzes Licht,
das verhüllt in schwarze Schleier
mich auf meiner Reise verfolgt.
Das Gedankenmeer ist offen.
Das Orchester des Schreckens fängt an,
streicht die Bögen auf und nieder
wie Rabensschwingen in dem Raum.
Die Ketten rasseln, Feuer erstickt die Luft.
Dunkle Gestalten ziehen schneller als Wolken,
Blitze ziehen auf.
Ist das die Antwort auf meine Qualen?
Oder wieder nur eine neue Nacht!?
ICH? WIR?
So schwer, euch zu akzeptieren/uns zu akzeptieren,wenn ich mich noch nicht gefunden habe.
So schwer, euch zu hören/uns zu sehen,wenn ich mich nicht damit abfinden kann,
was euch entstehen lassen hat.
So schwer euch und mich als wir zu realisieren!
TÄUSCHUNG
Täuschung meiner erdachten Kindheit.
Enttäuschung über die Menschen, die daran teil hatten.
Täuschung meiner „fabelhaften“ Jugend.
Enttäuschung über die wiederkehrenden, abgespaltenen Erinnerungen.
Täuschung des vorherigen Lebens als ich.
Enttäuschung über die Schwierigkeiten, als wir zu leben.
KINDER IN NOT
Gefangen in ihrer Welt, finden keinen Zugang.
Total abgekapselt und allein mit Dunkelheit, Folter, Qual.
Durch Verbote und Bestrafung im eigenen Körper eingesperrt.
Mit den Gefühlen des Schmerzes, der Angst, des Misstrauens, der endlosen Not.
Völlig unansprechbar!
Und leider ist es nicht möglich, ihnen Sicherheit und Hilfe zu versprechen,
ihnen zu garantieren, dass alles vorbei ist,… dass sie in Sicherheit sind
und alles besser wird.
Denn meine Welt – unsere Welt –
sieht anders aus!
TRÄNEN
Unzählige ungeweinte Tränen fordern Tribut.
Rote Tränen verleihen ihnen heute Ausdruck.
Bis schwarze Tränen in Rinnsalen über unser Gesicht laufen.
Eure Stimmen in meinem Kopf  lassen mich nicht ruhen.
Bin getrieben, wahnsinnig.
Ihr wollt mich beherrschen,
mich in eine Richtung treiben,
in die ich nicht mehr will.
Wollt Zerstörung, Bestrafung, Zerfleischung!
Doch sind wir nicht schon zerstört genug durch unser jetziges Da-Sein?
Sind wir nicht schon bestraft genug durch unsere Vergangenheit?
Sind wir nicht schon zerfleischt genug durch unzählige Narben an Körper und Seele?
Ihr seht mit anderen Augen, scheint mir.
Ihr habt andere Ideale, einen anderen Glauben, andere Werte und Vorstellungen.
Kampf gegen euch,
Kampf um die Macht, den Körper.
Ihr gegen uns.
– Alles in mir!
Ich will und kann das so nicht mehr!
Verlierer ist doch eh immer einer von uns!
Ich ging den Weg der Entselbstung durch das Erleiden und Überwinden des Schmerzes, der Folter, der Qual;
Tausend Mal musste ich das ICH verlassen … stundenlang, nächtelang…verharrte im Nicht-Sein.
Tötete meine Sinne, tötete meine Erinnerung,
schlüpfte aus dem Ich in fremde Gestalten.
Kurze Betäubung …und doch von der Erlösung weit entfernt.
Vom Dasein loskommen… es überwinden!!!
Konnte es aber nur täuschen, als Nicht-Ich ertragen, vor ihm fliehen, mich verstecken.
War auf der Flucht!
Letzte Chance, mein Ich zu töten, zu zerstückeln.
JETZT: Von allen anderen getrennt, abgesondert.
Weiß von keinem Ding der Welt weniger als über uns.
Und trotz der Müdigkeit des Lebenswillens –
Überleben, um hinter all den Trümmern ein Geheimnis zu finden.
Fürchterlich stickige Nebel aus dem Morast meiner Seele steigen auf.
Ich bin unendlich bang und habe Angst, daran ersticken zu müssen.
Es hilft hier kein Schrei, der mich erwachen lässt und befreit
und keine Flucht zurück in die gute, alte, rettende Welt.
Denn dies, hier und jetzt, ist die Welt!
Den Hass, den ich gegen diese Menschen empfinde, bleibt ohne Echo,
denn sie brauchen mich.
Rabenschwarze Seele – bewegt mich!
Schon glaube ich, den rettenden Dolchstoß als herrlich prickelnden Schlag gegen die Brust zu spüren,
… die Klinge durch den stickigen Nebel hindurch,
… mitten in mein kaltes Herz,
endlich, endlich etwas in meinem Herzen!
Fühle mich schon fast erlöst.
Doch die gefangenen Nebel überfluten mich.
Will fliehen, zerplatzen, explodieren…,
nur nicht an mir selbst ersticken.
Kalte Nacht in meiner Seele!
KEINE RUHE
Diese innere Unruhe frisst mich auf,
Stück für Stück,
ganz langsam,
damit es lange weh tut.
Kein Halten in Sicht.
Bin ein ewig Suchender nach Ruhe und einer Kraftquelle.
Doch finde sie nirgends.
Hin und her,
unruhig, getrieben,
keine Zufriedenheit,
keine Kraft mehr.
Gedanken,
Schwindel,
Flucht!
ENDE
Allein und gefangen
in den Wogen der Trauer des Abschieds.
Finden keinen Ausdruck,
Schmerzen, Verwirrung, Angst –
nicht weiter bestehen zu können
in der Aufgabe, die „Neues Leben“ heißt.
Sind unsere Vorhaben zu schaffen?
Oder steht die Zerstörung wieder hinter jedem Ziel und Anfang?
Fragen über Fragen, rastlose Gedanken,
kein klarer Blick möglich –
in der Gefangenschaft unserer Gefühle.
Zu nah und vertraut das Negative.
Zu wenig Selbstvertrauen, positiv zu blicken.
Was hält uns noch?
Ein letztes bisschen Hoffnung ,
ein Kraftrest und Mut, dass das Ende hier
nicht unser Ende bedeutet.
Unruhe, Angst, Zittern,
keine anderen Gedanken,
alles andere unwichtig.
Versinken in Unsicherheit.
Keine Gegenwehr möglich.
Feinde im Innen und Außen
zerfetzen, quälen, peinigen uns,
bis nichts mehr übrig bleibt
als Scham, Ekel und Aufgabe.
Versinken und Ertrinken im Nebel des Nicht-Seins.
So zieht das Leben vorüber.
Löcher reißen mich hinab auf den Grund.
Dunkel überall – kein Lichtblick.
Schwindel, Schmerz.
Gefühle dringen zu mir durch,
sie werfen mich um, ziehen mir die Beine weg.
Gefühle des drohenden Untergangs,
der Aufgabe, der Hingabe an das Schicksal.
So klein die Macht, etwas dagegen zu tun.
Kein Entrinnen,
Erlösung so fern.
Ich fühl‘ mich als elendiger Verlierer und Schwächling in dem Trauerspiel, das sich Leben nennt!“
 
Sitze hier, weinend, zitternd, unruhig, aufgelöst,
es hat mich wieder gefasst dieses Gefühl
der Ohnmacht, Unsicherheit, des Kontrollverlusts.
Den Tag verbracht mit Ablenkung, Wegschauen
und Aufrechterhaltung meiner Clownsmaske.
Dem Aufbau einer großen Mauer zwischen innen und außen.
Doch zwecklos – nun holt mich alles geballt wieder ein
und ich bin vom Maskengesicht zu erschöpft, um etwas dagegen zu tun.
Was auch?
Habe nie gelernt, mich zu wehren, zu verteidigen,
ich durfte nie erfahren, wie es ist, auf das Gute zu vertrauen.
Auch wenn ich mich manchmal so scheinbar stark fühle,
muss ich nun zugeben, dass ich am Boden und schwach bin
wie ein kleines Kind, das Liebe, Schutz und Geborgenheit braucht
und keine Unsicherheit in jeder Lebenslage, Schläge, Folter, Qual,
Missbrauch, Drohung von euch!
Wer hilft in dem Leid, wenn die Aufgabe so nah ist?
Was hilft, wenn der Feind an allen Ecken lauert?
Wann kann ich endlich leben?
Wie wird das? Wie geht das?
Ich sehe keinen Weg!
Gute Welt in meinen Träumen.
Anker in meiner Erinnerung.
Und doch wird Licht zum Dunkel
und das Dunkel zum Licht.
Sehnen nach dem Alten, dem Verlorenen.
Und doch auch mit dem Wissen, etwas Schlechtes zu tun,
etwas Riskantes, etwas Unsicheres.
Gefesselt an unsichtbaren Ketten.
Verbundenheit mit dem Schlechten.
Und so wird Licht zur Dunkelheit
und Gut zu Böse.
Was bleiben sollte; ist der Wille, ein Ziel und Hoffnung auf Veränderung.
Was bleibt mir?
Den Traum verlassen, liege ich am Boden.
Tränen lassen uns frieren.
Alles was uns noch hoffen ließ, ist nun zerstört.
Der Zwang der fremden Macht zu stark und grausam.
Nimmt uns mehr und mehr die Kraft zum Widerstand.
Mit Blut an den Händen scheinen sie uns immer noch zu drohen.
Dunkelheit, Schatten fangen uns.
Akzeptanz? Um in der Qual Ruhe zu finden?
Alles nur zum Waffenstillstand?
Aufgabe?
Hilfe so fern, denn sie werden immer stärker.
Zeichen, die ihr gebt in roter Schrift, quälen mich,
lassen keinen Wandel zu.
Sobald nur ein Lichtstrahl zu erkennen ist,
stürzt ihr uns zurück ins Dunkel.
Lasst uns aus eurer Welt nicht entkommen,
malt Zeichen – die verbleiben,
sie lösen Ekel, Selbsthass, Hoffnungslosigkeit in mir aus,
geben euch dagegen Freude, Genugtuung, Anerkennung…. euren Weg!
Doch gibt es einen gemeinsamen?
Verschiedene Vorstellungen.
Gegensätzliche Wege.
Anderer Glaube.
Alle wollen entscheiden,
glauben DIE Richtigen zu sein,
nichtsachtend der anderen.
Jeder will SEINEN Weg gehen,
doch wie in einem Körper?
Ohne ihn weiter zusätzlich zu zerstückeln –
wie einst unsere  Seelen?
Und so wird der Körper zum Kampfplatz
um Macht und DAS Leben!
Rote Grenzen werden gezogen… immer wieder.
Doch weicht auch jedes Mal etwas Lebenssaft
und der Kampfplatz Körper wird schwächer und müder.
STOPP!!! Er ist doch unser aller Heim.
Gedanken an den Tod.
Manchmal erleichternd und nicht so furchtbar ausgeliefert und ohnmächtig fühlt man sich,
wenn man darüber nachdenkt:
Wie? Wie am besten? Was brauche ich? Klappt es? Und dann?
Ruhe!!!
Kein unerreichbarer Sieg als Ziel, das ermüdet, verwirrt,
alle Kraft kostet und und die Kontrolle klaut.
Es scheint so leicht, so schön und gut.
Ich halte es nicht mehr aus!
Diese Kontaktsperre macht es mir leichter:
“Aus den Augen aus dem Sinn”
GESCHLOSSEN
Türen, Fenster schließen sich.
Gitter, Bewachung, nie allein,
und doch diese Ohnmacht
und Fehlen der freien Entscheidung und Freiheit.
Nie allein und bewacht
vor uns selbst.
Vor dem Auftrag uns die Gurgel zuzudrücken,
Lebensluft zu nehmen.
So stark und unkontrolliert
– macht uns Angst
und zeigt uns:
Wir wollen doch nur leben.
Wir wollen kämpfen,
auch mit letzten Kräften
aus dem endgültigen Abgrund heraus.
Fixiert
an den Händen , Bauch und Füßen
gegen den Kampf in mir.
Kinder flüchten, weinen,
werden stumm vor Angst,
ohnmächtig ertragen
wegen der Ohnmacht, unser Überleben zu sichern.
Ertragen, Erinnern…
Wieder…
Taumel, Aufgabe
Letzte Möglichkeit -> Überleben!
MACHT!
Dunkle Mächte zwingen, fordern, treiben… in den Tod,
in die Ruhelosigkeit, in die einzige Bahn, aus der es kein Entrinnen gibt,
keinen anderen Gedanken und Ziel zulässt.
Es klingt so süß… so erlösend.
Keine Angst mehr, sondern Macht und Kraft.
Mit geöffneten, wachen, erkennenden Augen
gehen wir freiwillig unseren letzten Gang.
Nur um dies zu erreichen,
bekommen wir wieder Kontrolle.
Münder bleiben stumm,
Gesichter bleiben ausdruckslos,
unser Verhalten wird zielgerichtet…
automatisch.
Alles geht seinen Gang!
Hoffen…
– auf keine durchdringenden Blicke
– auf kein Verstehen-Wollen mehr
– auf keine Hilfe und Verwehren.
Unser Ziel ist und bleibt…
irgendwie, irgendwo, irgendwann,
aber auf jeden Fall!
Erlösung, Ersparen von Qual
unsere Entscheidung, Entkommen, Flucht…
„Adé kranke Welt!“
MACHT – endlich mal über uns selbst!
VERSUCHUNG
Wieder einmal ein Versuch misslungen.
Irgendwer von uns wollte von dieser Welt Abschied nehmen
und ich habe es nicht verhindert.
Ich wollte dem Kampf entfliehen
und meine Ruhe.
 
Wieder einmal aufgegeben,
keinen Weg gesehen.
Handlungen wurden automatisch ausgeführt.
Doch wieder einmal gefunden worden…
aber nicht gerettet.
 
Wieder einmal Tabletten geschluckt,
eingeschlafen – wartend auf die Ruhe.
Doch… Notarzt wurde gerufen.
Infusionen, Gegengift, Magen auspumpen, Katheter, Nähen…
Intensivstation.
 
Wieder einmal aufgewacht,
erkannt… nicht tot. Keine Ruhe.
Kabel, Schläuche, EKG Kurven.
Ein Krankenhauszimmer.
 
Wieder einmal Verlegung,
Krankenwagen, Sanitäter, mitleidige Blicke,
Geschlossene, Wachsaal,
keinen Ausgang, keine Freiheit.
 
Wieder einmal triggernde Umgebung,
triggernde Mitpatienten,
Flucht vor all dem,
kein Verständnis, allein
mit all dem Chaos und uns.
 
Wieder einmal Freiheitsdrang so groß,
doch keine Vorstellung von der Sicherung des Weiterlebens.
Alles überlagert von der Flucht vor der Situation auf dieser Geschlossenen.
So schwer, sich in den Fängen der Dunkelheit zu befinden,
wie ein klebriges Spinnennetz, das Fäden immer fester zieht.
Selbst wenn wir glaubten, zumindest etwas befreiter zu sein,
tragen wir doch die Fäden an uns… unsichtbar, unerkannt,
die uns immer wieder steuern wie Marionetten
und zurückhalten und zurückziehen.
So sind und bleiben wir ein Kind der Dunkelheit!
Wie immer stehe ich vor den Trümmern unseres Systems,
Verwirrung, Chaos  so allumfassend.
Tränen, Verzweiflung der Opfer.
Schutz und Hilfe wird angeboten,
doch unter Bedingungen,
die wir nicht erfüllen können.
Angebotene Hilfe muss abgelehnt werden,
denn hinter jeder Sicherheit steht Bestrafung von der anderen Seite.
Fragen drängen sich auf:
Ertragen? Wie immer?
Oder Hilfe und „Sicherheit“ annehmen
um hinterher umso mehr kämpfen zu müssen?
Wann hört das endlich auf?
Wann ist Therapie endlich wieder möglich?
Es muss doch weitergehen.
Nicht ständig Schneiden verhindern versuchen
und doch jedes Mal scheitern,
Kotzen, bis wir uns selbst ankotzen
und diese Suizidgedanken abwenden!
Ertragen des Schmerzes,
des Blutes, der Narben,
um schlimmere Zerstörung zu verhindern.
Am Abgrund stehend
und nur noch mit dem lahmen Willen,
die Seelen ein wenig zu schützen
mit letzter Kraft.
All den Schmerz nicht mehr wahrzunehmen.
Die Schläge, den Druck und Zwang,
all das Missbrauchende unseres Lebens
tun weh, kosten alle Kraft.
Sicherheit gleicht Kampf
und Kampf gleicht keiner sicheren Unterstützung.
Überforderung und Druck… von allen Seiten.
So stehen wir allein vor uns
und wissen nicht weiter.
Wissen nur: So geht es auch nicht weiter.
Wir kennen aber auch keinen Weg heraus.
ALLEIN, EINSAM, HILFLOS
mit Schmerzen und vielen, vielen Tränen,
Schreien von Kindern
und der Verzweiflung derer, die alles versuchen.
Doch sie sind so stark.
Sind wir zu schwach?
Tage, Daten, Programme,
alles so straff organisiert
und eingepflanzt in einige von uns.
TRÄNEN
Ein Blick in den Spiegel
von oben nach unten,
von rechts nach links,
von früher bis heute,
von heute in die Zukunft.
 
Eine Träne quillt bitter.
Unruhig wieg ich mich.
Und doch erstarren wir.
Vergebens in der Not.
Wider Willen ziehen Strudel.
Zerstören die Ruhelosigkeit.
Nebel verhüllen die Welt.
Ein Lachen ist abgewöhnt,
die Freude entrissen
– vielleicht nie gelebt!
Unser Sinn ist zu,
das Herz ist tot.
Der Geist entflieht,
wird verschlungen im Augenblick der Gewalt.
 
Doch nur wir scheinen das durch unsere tränenverquollenen Augen zu erblicken.
Ihr seht uns mit einer Maske bedeckt.
Maskenfeste, an denen wir bald zugrunde gehen.
Erstorbene Hoffnung löst bibbernde Angst ab.
Beißende, geißelnde Panik,
die das Fleisch lähmt und schmerzt.
Erstarrte Blicke in einer toxischen Zeit,
die die Seelen zum Chaos werden lassen.
Herausgetrennte Zungen, unfähig zu wispern –
und doch so laut.
Sporen im Kopf –
bezugslos.
Zerstobenes Flimmern in der Brust –
unlesbar, undefiniert.
Schwarzes Geschmier –
spaltend, für die Erkenntnis.
Zerrinnende, zerstörende Antwort auf alles
für die Gegenwart und Ewigkeit:
„Unkraut stirb ewig,
aber nie.“
Allein in einer Umgebung
aus Schmerz, Unruhe, Chaos, Druck und Angst.
Hilfesuchende Blicke ins Nichts.
Wie umgehen damit?
Wie überleben?
Kein Mensch wird das je nachempfinden und verstehen können.
Auf lahmen Beinen müssen wir dem unklaren Ziel entgegenstolpern
– immer wieder den Mut fassen
und die Hoffnung haben, wieder aufzustehen
und weiterzugehen.
Das Ziel ist wohl:
Irgendwie dem Ausweg näher zu kommen
als dem Tod.
Schleier der Medikation umhüllt den Blick,
macht die Lider schwer
und verändert den Kampf… irgendwie.
Man selbst ist ein müdes Irgendwas in diesem Kampf.
Hirnlos, müde, schwer und langsam.
Doch ändert es nichts an dem Eigentlichen:
Ich will leben!
Ich will es schaffen!
Teile fordern Taten und Zwänge
und ich bin müde.
Die Angst, zu müde zu sein,
macht es schwer, Ablenkung und Beruhigung zu finden.
Die Selbstzerstörung lauert
und ich habe den Zwang, auf der Linie zu bleiben,
sonst ist alles verloren.
Der Wille kämpft das Muss.
Es gibt nur noch Untergang oder Glück.
Die Seelen brennen tief im Inneren.
Flucht vor den Erinnerungen.
Alpträume werden geträumt,
Lügen werden erklommen.
Es gibt scheinbar nur noch Feind – kein Freund.
Kein Ende abzusehen,
alles bewegt sich im Kreis.
Die Münder hauchen ihr bitteres Flehen,
alles liegt leblos… und ich bin müde.
Mühsam rotiert die Welt,
was geschieht nach diesen Stunden?
Kein Lichtstrahl am Horizont.
Wer wird das Neue begrüßen?
Ich bin mir sicher: Nur der, der sich entkommt,
in der Flucht vor der Erinnerung und unserer Realität.
Durch die Kraft meiner Gefühle und Gedanken
wird die Vermutung zur hoffenden Gewissheit,
dass die zu erschaffende Welt anders sein wird.
Durch das Bild abgrundtiefen Jammers
mache ich mich auf die Reise
in eine unbekannte, sichere Welt.
Zu überschreiten sind gefährliche Pfade.
Das dahinter versteckte Geheimnis ist noch nicht zu erkennen.
Es wird sich nicht leicht preisgeben und offenbaren.
Allein die Hoffnung lässt uns geleitet gehen.
Schlingernd über glitschige Untergründe,
versackend im Morast,
des Verstandes beraubt
und kauernd und fröstelnd auf Umwegen.
Doch wollen wir mit unverminderter Dauerhaftigkeit durchhalten.
Obwohl auch schrille Schreie und wildes Gelächter erklingt
und die unsäglichen Mühen alle Kraft kosten
und höchstens ein Schneckentempo zulassen:
Wir wollen mit allen Mitteln kämpfen
für das große Geheimnis WIR und die andere Welt!
DER WEG
Jeder Schritt schmerzt vor Entkräftung.
Immer häufiger rutsche ich aus,
verliere den Halt und stürze.
Am Boden liegend… nur noch bleierne Müdigkeit.
Ich meine, noch tiefer zu fallen.
Erschrocken reiße ich die Augen vor der Wirklichkeit auf.
Und muss mich zwingen
aufzustehen und weiterzugehen.
Mich immer weiterschleppen,
bis ich endlich an einen begehbaren Weg stoße.
EIN NEUER WEG
Eine neue Pforte tut sich auf,
lässt uns aus der Geschlossenheit
in eine offene, schon etwas gewohnte Umgebung zurück.
Lange ersehnt!
Und jetzt schon die Vorfreude,
nur getrübt durch die Angst,
dass das Erarbeitete nicht ausreicht,
um den nötigen Schutz zu gewährleisten.
Angst in alte Muster zurückzufallen
und alles Erarbeitete zu zerstören.
Noch zu wackelig und gering das Vertrauen
– auf uns, in uns,
auch diesen Schritt zu meistern.
Aber da ist auch ein:
Was folgt? Was dann?
Das alles lässt uns in unserem noch momentanen Käfig
unruhig werden.
Unruhe gepaart mit Freude und Aufregung.
Das ist gerade auszuhalten
neben der ganzen Erschöpfung und
des Durcheinanderseins des normalen Daseins.
Hinter einer Maske,
verborgen vor uns selbst,
stehen wir da.
Blockiert im Chaos,
der Angst, alles nicht zu schaffen
und mit dem Druck im Rücken,
vorwärts zu kommen.
Doch das Innere ist so bedrohlich,
zu undefiniert und unkontrollierbar.
Die Münder bleiben verschlossen
und zeigen manchmal ein geübtes Lächeln,
ein wahnsinniges Albern und Kichern,
um die Tränen, den Druck und die Angst zu verbergen.
Es bleibt nur die Hoffnungslosigkeit
bei dem Blick in die Zukunft und die Leere
in diesem toten Dasein.
Am Ende des Ichs,
alles Wichtige aufgelöst,
toter Blick auf das, was bleibt.
Kopfkino,
Farben, Geschrei, Forderungen,
wirr, beängstigend, durcheinander,
kein Entschluss daraus zu ziehen.
 
Allein –
gelassen/verlassen,
keine Hilfe/Verständnis,
nur Druck/Floskeln.
IMMER NOCH
Immer wieder spüren,
immer wieder erleben
… diese hoffnungslose Lage.
 
Die Stricke der Vergangenheit,
die bis heute an Verbindung nichts verloren haben.
 
Diese Angst,
dass sie es nie werden,
– auch in der Ferne nicht -,
denn diese Stricke sind lang.
 
Und wieder liegen wir hier am Boden
auf der Geschlossenen.
Gitter, Bewachung, laut,
kein Herauskommen…
 
Als Schutz vor uns selbst,
als hätten wir aufgehört zu kämpfen.
Ausgebrannt und leer
und doch so voll von Chaos,
so schreien unsere Seelen nach Hilfe.
 
Doch bekommen wir nur:
Fragen, Unverständnis
… und einen leeren, aber lauten Krankenhausflur.
 
Auf und ab
streichen wir daher
wie im Leben,
 
obwohl der geplante Schutz
eher wie ein Himmelfahrtskommando aussieht.
 
Noch kann Hilfe nicht erkannt werden,
sondern wird sogar bestraft.
 
Noch recken sich nicht alle Arme
dem neuen Leben entgegen.
 
Noch ist kein Licht
am Ende des Tunnels
zu sehen.
 
… und doch dürfen wir nie aufgeben!
Zu Hause….
was für ein lachhaftes Wort.
Wenn wir mal ein zu Hause hätten!
Was heißt denn zu Hause?
Sollte man sich da nicht „zu Hause“ fühlen?
Aber das tue ich nicht!
Mal hierhin geschoben, dann wieder dahin…,
alles unter dem Begriff „Hilfe“
pfff
Ich frage mich echt, wo ich hingehöre…
manchmal denke ich:
Die Täter haben Recht!
Ein Leben außerhalb
gibt es nicht! Wird es nie geben!
Aber so darf und will ich ja nicht denken.
Nur scheitere ich immer wieder an der Frage:
Wo gehöre ich/Wo gehören wir hin?
Wir stehen so sehr zwischen den Parteien,
dass es keinen Halt mehr zu geben scheint.
Der Absturz fühlt sich so nah an!
Ich will ausbrechen
aus dieser kranken Welt.
Ich will aufbrechen
in eine Dimension aus Leben,
Freude, Tanz und Lachen,
aus Gemeinschaft
und Energie.
Keine Rücksicht mehr!!!!
Ich will leben!!!
Und wenn es den Tod kostet…
ICH WILL LEBEN!!!!
HIRNTOT
Organe arbeiten noch automatisch,
Seele ist geflüchtet,
hat keine Verbindung mehr.
Hirn ist tot,
obwohl es vor Arbeit nicht mehr klar denken kann.
Hat die Leitung verloren.
Im Chaos rotiert es,
scheint im Lebenskampf unterzugehen.
Die Angst zersprengt alle Brücken.
Die Spiralen der Unfähigkeit ziehen ihre Kreise,
verschlingen alle Regeln und Hoffnungen.
Sie kreisen immer schneller und zerstörender,
lassen keinen Bereich aus,
bis alles in Schutt und Asche liegt.
Wir kommen uns vor,
als ob wir fallen,
ganz tief,
in einen dunklen Tunnel.
Wir haben es nicht geschafft,
sondern sind gefallen
in die Ohnmacht,
in das Chaos,
in die Angst,
in den Krieg untereinander.
 
Einige möchten sich noch festhalten,
andere streben auf den Grund zu.
Allerdings weiß niemand,
was im tiefsten Dunkel auf uns wartet.
 
Wir haben Angst vor dem Ende.
Vor dem Ende,
bevor ein neuer Anfang beginnt.
 
Und so sitzen wir hier,
geschwächt,
wartend und zitternd
vor dem was kommen mag!
Zum zehntausendsten Mal geschehen.
Seele geraubt
und Schmerzen gebracht
So ungerecht, taub und brutal die Welt.
So tot, schmerzhaft und dreckig unsere Welt.
So voll von blutigen, schmierigen Händen,
die nach uns grabschen
und ihrer kranken Gier Erleichterung verschaffen.
So voll von gewalttätigen Händen,
die fesseln, schlagen, verletzen,
um uns weh zu tun.
 
Das, was davon übrig bleibt,
ist Angst, Schmerz und Hoffnungslosigkeit
auf einen Wandel.
Und doch schlägt das Herz weiter
auf der Suche nach leichter gehbaren Wegen.
SCHUTZLOSE HÜLLE
Festgehalten in sicheren Verließen.
Keine Regung und Aktion möglich,
schutzlose Hülle.
 
Fortgegangen, weggeworfen,
zertreten und missbraucht.
 
Und jetzt wieder:
Zerquetscht von zu starken, helfen wollenden Händen.
Selbst Schuld durch zu laute Münder.
Verraten von zu schmerzenden Herzen.
Schutzlose Hülle
zerfällt immer mehr.
DIE FLUT
Die Flut der Bilder überschwemmt uns.
Flut aus Blut, Schmerz, Ekel, Übelkeit und Angst,
kein Entkommen möglich.
Der Körper ist bereits in allen Gliedern verseucht und dreckig
von den schwarzen Giften der Vergangenheit.
Er kann nur schwer handeln,
denn die tödliche Flut verätzt und lähmt alles.
Die letzten noch zusammengehörigen Knochen und Fetzen
kämpfen mit letzter Kraft
und aus purem wahnsinnigen Überlebenswillen
gegen unaufhaltbares Ertrinken.
Hilfe schreit es aus allen Atomen.
Die Augen vernehmen keinen Anker mehr.
Alle sind geflohen und haben uns allein gelassen.
Den toten Schädel über Wasser halten,
das ist unser letztes Ziel!
Geredet, erklärt, gebeten.
Schweigen, Stopp!, Schweigegebote.
Nicht verstehen, lächeln, „Tschakka“.
Hoffnung verloren, keine Hilfe.
Maske,
dahinter das Verderben, die Pläne,
erneutes Spiel ums Leben,
verloren und hoffnungslos allein.
ZERSPRENGTE TRAUMBILDER
Vergangene Bilder, die noch bis vor Kurzem Halt und Stütze für den Kampf um den Wandel waren.
Wunderbar leichte, kristallklare, bunte Erfüllung aller Träume,
eine Chance auf ein Leben, Lachen, Freuen.
 
Doch plötzlich so furchtbar spürbar,
Bilder zerfetzen, Träume zerspringen wie Glas, Wünsche platzen mit einem mächtigen KNALL.
 
Enttäuschung schmerzt tief,
Hoffnung wird ausgelacht als Täuschung.
Aller Mut auf einen weitergehenden Kampf wird weggewischt.
Es scheint, als wäre unser Weg festgelegt,
von Anfang an alle Auswege undurchführbar gemacht.
 
So bleibt das Altbekannte als einziger Weg über,
machtlose Marionette anderer zu sein.
Eine Erleichterung der Situation durch eine absolute Akzeptanz.
Stillung alles Flehens,
Verbote aller Auswege,
denn wenn der Seelenmord im Leben nicht tötet,
tut es die Enttäuschung
über zersprengte Traumbilder!
DUNKLE MÄCHTE
Dunkle Mächte haben bereits die Führung übernommen.
Regeln das Handeln und Nicht-Handeln.
Befehlen Schattengestalten ihr Grauen.
Fesseln die Halbtoten
und verlangen ihr dunkles Schweigen.
 
Auswege verboten und unerreichbar gemacht.
Hilfe gegen uns gewendet.
Freundschaft zerstört,
nur um zu leben und überleben.
 
Doch ist das wertvoll?
Lebenswert?
 
Unerlaubte Fragen,
denn sie brauchen uns.
 
Was haben wir schon zu entscheiden?
Alles vorbestimmt, gelenkt, gesteuert!
 
Ein eigener Weg?
Entkommen?
Irgendwie?
→ So fern wie NIE zuvor.
Ich will mich zerstören,
… weil ich mich hasse,
… weil ich hässlich bin,
… weil ich eklig und besudelt bin.
 
Der Körper trägt so eine unheimliche Schuld
und deshalb will ich ihn zerstören.
Will alles vernichten, was an Erinnerungen da ist.
Der verhasste Körper ist so schwer zu tragen.
Er stört, er schmerzt auch, wenn ich ihm mal nichts antue.
Also warum dann nicht die Angst, Wut und Schuld an ihm rächen?
Ihm das antun und zurückgeben,
was er mir beschert hat?
Er ist schuld und da es mein Körper ist,
bin ich schuld.
Ich muss mich bestrafen.
Der Schmerz tut gut,
er nimmt die Last,
er lässt mich büßen.
Ich liebe mein Blut.
Blut heilt.
WILDE REISE

Wir wurden nie gefragt,
ob wir bereit wären
 gleich zweimal so kämpfen zu müssen.
 
Das erste Mal …
Ein langer Weg… steinig, schwarz, mit klebrigen grapschenden
Händen, Irrwegen, Schmerzen
Und doch nach langer, heftiger Zeit von Erfolg gekrönt.
 
Fast schon:
 Zufriedenheit im Leben.
Innerer Zusammenhalt und relativer Frieden.
 
Aber ganz sicher:
Liebe
Familie
Zu Hause
Sicherheit und Freiheit…
nicht entweder oder.
 
Und nun…
Wieder nicht gefragt.
Aber wir fragen uns: WARUM???
 
Wir haben zu kämpfen
gegen einen unfairen Gegner
Uns wurde prophezeit: Er wird gewinnen.
 
Und doch werden wir weitergehen
wir sind kampferprobt
Vielleicht wird uns das zu Nutze sein!?
…für ein bisschen mehr Zeit,
für ein bisschen noch Schön…
für Zeit mit lieben und geliebten Menschen (Tier)…
für Sonnenscheinmomente
 
Und dann werden wir gehen.
Von dieser Welt.
 
Es war kurz, es war hart…
Aber:
Es hat sich gelohnt.
Kämpfen lohnt immer!
Hoffnung als Wegweiser
und Mut als Antrieb…
etwas Wagen…allem zu Trotz.
Denn das bisschen Gut
was es zu erreichen gibt
LOHNT!
 
In Liebe
und großer Dankbarkeit für
das bisschen Gut.


Zeitmemory
WUNSCH-SCHALTER
Wir wünschten, wir hätten einen Schalter
…einen Schalter, der alles mal auf Pause stellt.
Pause zum Durchatmen, Erholen, Denken.
Pause von Symptomen, Schmerzen, Krämpfen und Behandlungen.
Pause vom MÜSSEN… Vom FUNKTIONIEREN
…vom eigene Grenzen überrennen
Sich durch Ekel, Übelkeit quälen,
was früher Täter übernommen hatten.
Pause fürs Fühlen, fürs Sein
Ohne straffen, gnadenlosen Funktionsmodus.
 
Es ist alles so anstrengend.
Die bewundernswerte, respektwürdige Starke zu sein
– sein zu müssen.
Leider.
Denn der Krebs lässt keine Pause zu.
Wir müssen kämpfen .
Und auch unsere Grenzen bekämpfen,
um etwas mehr Zeit zu haben.
Zu wissen, dass es bis zum Schluss immer so weiter gehen muss.
Macht betrübt.
Denn wir sind doch so schon oft verletzt und erschöpft .
HINDERNISLAUF
Sprinten auf stolpernden Füßen über Löcher, Abgründe, laufen zick zack,
um nicht tief zu fallen.
Hetzen blind an Dingen vorbei
wollen nicht länger sehen und fühlen –
Verlaufen uns in einem Labyrinth aus Trümmern
und haben einfach keinen Atem mehr.
Wegweiser fehlen.
Energie fehlt an allen Ecken.
Hinter jeder Biegung kann der Tod lauern
er wartet darauf zuzuschlagen –
Spannung und Angst,
Lähmung und Beben
ein Alptraum.
Wo ist das Ziel?
Wie kommen wir dorthin?
Lohnt sich der Kampf?
Oder sollen wir aufgeben???
SCHMERZEN
Der Körper liegt ruhiggestellt da
Vollgepumpt mit Schmerzmitteln
Doch gibt es kein Mittel gegen den inneren Schmerz
Keinen gegen die befürchteten, konstruierten Bilder,
die sich aus den Verletzungen ergeben-
durch die dissoziativen Barrieren hindurch
 
Auch keine Hilfe von außen
Allein, hilflos, am Ende
Angst und Druck
Ein Kopf, der fast zerplatzt.
Zu voll
und doch zu leer
oder zu unsortiert.
Zu lange und zu Vieles gestapelt,
nicht verarbeitet,
sondern weggedrückt.
Bis sich die negative Energie zu stark gesammelt hat
und zur Bombe wird.
Es schmerzt
und macht die Augen fast blind.
Doch kann man nicht immer sehen, fühlen, durchdenken
was passiert und passiert ist,
denn sonst würde nicht nur der Kopf,
sondern auch noch das letzte Stückchen Herz zerreißen
… und Menschen ohne Herz gibt es schon viel zu viele!
WUNSCHGEDANKE
…zurück ins Leben.
Und doch fühl ich mich so tot
 
…zurück zum Funktionieren.
Und doch schaffen wir  nichts
 
…zurück zum „Normalen“.
Und doch sind wir so anders
 
…zurück zum Eigenständigen.
Und doch sind wir so abhängig und dürfen nichts entscheiden
 
…zurück zum Selbstvertrauen.
Und doch bestehen wir nur aus Angst, Hass und Ekel
 
…zurück zur Kraft und Hoffnung.
Und doch fesseln Zweifel und Misstrauen an den Boden
 
…zurück zu den Gefühlen.
Und doch überlagert das Negative alles – nur Verdrängung hilft
 
…nur noch Zweifel, Angst, Dunkel und Vorerfahrungen,
dass Wunschgedanken nur Träume bleiben…
niemals Realität, die zu erreichen wäre…
und die Grenzen, Probleme und unsere Realität alles zerstört
 
….uns nie aus dem Dreck aufstehen lässt.
Es tut so weh,
wenn es weh tut.
Es tut so weh,
wenn man nicht vertrauen kann.
Es tut so weh,
wenn uns nicht vertraut wird.
Es tut so weh,
wenn man nicht mehr glauben kann,
… hoffen kann
… und darf!!!
Es tut so weh,
wenn die Worte
„wir können nicht“
als „wir wollen nicht“ verstanden werden.
Die aktuellen Schmerzen und Gefühle
Spielen wie ein Orchester
Mit den alten Schmerzen und Gefühlen
Eine Melodie des Grauens
Dieser Sound lässt Bilder entstehen
Die wir nicht mehr sehen wollten
Aber aus denen es kein Erwachen und Entrinnen gibt